C2: Der Angriff auf die weiße Weste …

… des unangefochtenen Tabellenführers aus Frauenstein startete am 20.10.2018, 16 Uhr. War man in den vergangenen Spielzeiten zumeist auf Augenhöhe, dominiert Frauenstein aktuell nach Belieben. Verlustpunktfrei und mit einer bomben Tordifferenz. Da hieß es: Warm anziehen und gleichzeitig Ärmel hochkrempeln.

Direkt nach dem Anstoß marschierten die Gastgeber raketenschnell über rechts und die scharfe Hereingabe bugsierte die Bierstadter Abwehr ins eigene Netz. 0:1 in der ersten Minute. Der Supergau – hatte man sich doch so viel vorgenommen. Zudem deutete sich ob des frühen Rückstands eine Packung an. Bierstadt schüttelte sich kurz und gestaltete in der Folge das Spiel wider Erwarten ausgeglichen. “Cool bleiben!” hatte der Coach anscheinend verordnet und das funktionierte. Zwar spielte sich das Geschehen vornehmlich im Mittelfeld der Bierstadter Hälfte ab. Der FC34 stand aber recht souverän und kam zu vielen Ballgewinnen im Zentrum und auf den Außenverteidigerpositionen. Den Rest liefen die Innenverteidigung und der umsichtige Louis im Tor ab. So kam man zwar ständig in Umschaltsituationen, die dem Gegner nicht wirklich schmeckten. Einzig die Pässe nach Ballgewinn waren viel zu ungenau, so dass Frauenstein zumeist relativ leicht klären konnte. Bis zur 35. Minute: Miki, gerade eingewechselt, überlegte schon stehen zu bleiben, zog aber dann doch durch und eroberte den Ball auf Rechtsaußen am gegnerischen 16er. Mit links spielte er mustergültig auf den gestarteten Leon. Der musste sich zwar noch die Kugel auf den stärkeren rechten Fuß legen, netzte dann aber unwiderstehlich ein. 1:1 und es sollte noch besser kommen. Frauenstein jetzt nervös, Bierstadt blieb cool, setzte nach und kam noch zu einer direkten Freistoßchance. Der Ball, getreten von Leon, rauschte aber ganz knapp am Tor vorbei und so ging es mit einem Unentschieden in die Pause. Geht doch.

Auch nach Wiederanpfiff blieb Frauenstein, ob der ungewohnten Gegenwehr, nervös. Bierstadt weiter abgezockt und jetzt auch mit dem nötigen Druck. Prompt wurde Phillip N. im 16er mit einem Tritt gegen das Knie gefällt und musste sogar runter. Der ansonsten gute Schiri übersah aber die Aktion und so kam es wie es kommen musste, wenn gegen einen starken Gegner nicht alles passt. Bierstadts Abwehr ließ sich bei einem schnöden Einwurf zu weit nach links ziehen, worauf zwei Schwarze im 16er blank standen. Den ersten Schuss parierte Louis noch bravourös, der Nachschuss saß. Und in der Nachspielzeit dann noch eine Kopie der Szene, diesmal von der anderen Seite. 1:3, Bierstadt war nach großem Kampf geschlagen.

Am Ende gab’s Komplimente vom Gegner, der erstmalig in dieser Runde so richtig gefordert wurde. Kaufen kann man sich dafür leider nix, wohl aber die Erkenntnis mitnehmen, dass Frauenstein bei Leibe keine Übermannschaft ist. Allerdings scheint der Tabellenführer das Potenzial regelmäßiger abrufen zu können, als die Konkurrenz. Das macht Mut für das nächste Aufeinandertreffen, dann in Bierstadt. Zu Hause, an einem guten Tag, mit optimiertem Passspiel nach Ballgewinn, sollte auch mal mehr drin sein. Der FC34 bleibt aufgrund der Ergebnisse der Konkurrenz, Dritter und kann am kommenden Samstag um 14:35 mit einem Sieg bei Schwarz-Weiß erneut den 2. Platz angreifen.

Spielbericht: Holger Eichert